Das Briso do mar – Projekt

Neben den Projekten für Bildung und Betreuung hat Padre Sabino sich immer mit den Menschen zusammengesetzt, um gemeinsam an ihren Problemen zu arbeiten. Ein Ergebnis davon war das Projekt Briso do mar. Es ging darum vernünftigen Wohnraum zu schaffen, um einen kleinen Teil des Viertels, der nur mit Brett-, Papier- und Blechverschlägen bebaut war, vernünftig unterzubringen. Das Centro erwarb den Grund, der in einer Art Erbbaurecht den Bewohnern zugänglich gemacht wurde. Das Ergebnis war ein Straßenzug mit vernünftigen zweistöckigen Häusern für einige Familien. Von diesem Projekt sprechen manche hauptamtliche des Centro nicht so gern, denn es hat Sabino so viel […]

Des glaab i jetz ned – Ein Ausflug zu Padre Luiz Paulo

Abendmesse: Padre Luiz Paulo, der momentan letzte Kaplan von Padre Robérios großer Pfarrei feiert seine Abschiedsmesse. Er bekommt nun eine eigene Pfarrei in der Erzdiözese. Robério gibt ein paar seiner zahlreichen Aufgaben ab und leitet die Pfarrei nun alleine – natürlich weiterhin mit all seinen excellenten Mitarbeitern. Eine kleine Ministrantin weint bitterlich, die Menge ist ergriffen. Luiz Paulo war hier weitgehend für die Jugendarbeit zuständig. 3 Tage später: Mit der obligatorischen halben Stunde Verspätung setzen sich drei Busse in Richtung Luiz Paulos neuer Wirkungsstätte in Bewegung, wo er heute seine erste Messe feiern wird. Für viele hier, die selten aus […]

Kunsthandwerksförderung

Nah bei den Häusern des „Briso do mar“ – Projekts war bald nach dem Bau auf einem freien Platz wieder eine Kleine Ansiedlung mit Bretterbuden entstanden. Um diese Menschen hat sich die Stadt gekümmert und sie anderswo vernünftig angesiedelt. Nun gibt es schon seit vielen Jahren die Idee dort Kunsthandwerk anzusiedeln. Die Pläne sind wenig konkret, weil (schon wieder mal) durch Versäumnisse der Stadtverwaltung das Ganze auf Eis liegt. Die Idee ist, dass hier handwerkliche Berufe erlernt und ausgeführt werden können, und dass man den touristischen Sektor so mit hochwertigen Erzeugnissen der Kleinhandwerker bedienen kann. Das wäre ein weiteres Mal […]

Ein Spaziergang durch Mãe Luiza

Einen solchen Spaziergang sollte man nicht alleine und ohne Führung machen, bei Nacht schon gleich gar nicht, aber Charme hat das Viertel schon, trotz all seiner Probleme. Die Fläche von ML entspricht etwa der Penzberg-Steigenbergs, die Einwohnerzahl liegt bei etwa 14.000. In den letzten 5 Jahren ist die Einwohnerzahl um etwa 4.000 gesunken. Das ist eigentlich insgesamt ein ganz gutes Zeichen, denn es ziehen zwar junge (Groß-)Familien weg, aber es ziehen auch Familien her, die haben allerdings dann nur noch zwei Kinder und wohnen auf der gleichen Fläche. Das heißt einmal, dass der Kreislauf von Großfamilie = Armut durchbrochen scheint […]

Was ist das „Espaço Solidário“?

Das Espaço Solidário (also der “Ort des einander Beistehens”), ist ein Seniorenheim, aber nicht irgendeines, sondern eines, dessen Konzept sich weit über die Grenzen Natals hinaus einen Namen gemacht hat. Der Geist Padre Sabinos ist hier immer wieder zu spüren, und es ist ein Ort des Lebens, im Gegensatz zu manch anderen Heimen, wo man sich des Eindrucks nicht ganz erwehren kann, dass sie Orte des Wartens auf das Ableben sind. Es wohnen hier 24 alte Menschen, weitere 24 Menschen sind Tagesgäste, d.h. sie schlafen zu Hause, aber sie würden tagsüber bei ihren Angehörigen nur rumsitzen oder -liegen und keiner […]

Was ist das „Casa Crescer“?

Es ist eine Ergänzungsschule. Wenn es bei uns oft als “Förderschule” bezeichnet wird, so ist das in der Sache auch richtig, weckt aber einen falschen Eindruck. Gefördert wird hier natürlich schon, aber es sind nicht in erster Linie Kinder hier, die eine größere Beeinträchtigung haben. Das Schulsystem in Brasilien ist übel. Die staatlichen Schulen funktionieren hinten und vorne nicht. Es gibt zwar theoretisch eine Schulpflicht, aber nicht wenige verlassen die Schule auf Zweitklassniveau. Das fällt unter anderem dann auf, wenn eine Verkäuferin nicht ohne Taschenrechner herausfindet, wie viel sie herausgeben muss, wenn das T-Shirt 16 Reais kostet und man mit […]

Was ist das „Espaco Livre“?

Im Grunde ist es ein Kindergarten. In Brasilien gehört die grundlegende Alphabetisierung schon zu diesen 3 (Pflicht-) Jahren dazu. Zur Zeit werden dort 190 Kinder betreut. die Hälfte am Vormittag, die andere Hälfte am Nachmittag. Da es sich beim Kindergarten eigentlich um eine kommunale Aufgabe handelt, kommt hier auch Unterstützung von der Stadt Natal, das bringt aber wieder Probleme mit sich, weil die Stadt nicht immer regelmäßig zahlt und dafür einen Wust an Verwaltungsarbeit verlangt, der dann wieder für die Betreuung vor Ort fehlt. Im Espaco Livre, also dem “Ort zur freien Entfaltung”, ist nun eine Generation von Mãe-Luizianern durch. […]

Was ist das Centro Sócio eigentlich?

Das “Centro Sócio Pastoral da nossa Senhora da Conceição”, also das Sozial-Pastorale Zentrum der Marienkirche in Mãe Luiza, ist rechtlich ein Trägerverein, der verschiedene Einrichtungen und Angebote betreibt, um die Situation der Menschen in ML zu verbessern. Es wurde von Padre Sabino gegründet, der in Benediktbeuern studiert hat und so mit dem ehemaligen Pfarrer in Penzberg (Steigenberg), Konrad Albrecht, in Verbindung kam. Da sich das Centro im Armenviertel befindet, kann für die Angebote im Großen und Ganzen nichts verlangt werden. Da das Centro an einigen Stellen öffentliche Aufgaben erfüllt, wird es auch öffentlich mitfinanziert, im Wesentlichen ist es aber auf […]

Warum wir immer noch dringend helfen müssen

Keine Frage: Eine Partnerschaft, die Hilfe zur Selbsthilfe liefern will, hat letztlich das Schicksal, genaugenommen sogar das Ziel sich überflüssig zu machen. Da wir hier Freunde haben, wollen wir nie überflüssig werden, dies wird auch so schnell nicht passieren, und wenn doch, dann bleiben wir immer noch Freunde und feiern das Leben. Es hat sich in diesen 25 Jahren Einiges verändert, aber es ist auch noch viel zu tun. Der Hunger im Viertel ist nicht mehr das große Problem, wenn hier sogar einige zu Dicke rumlaufen, (also – Nicht-Deutsche 😉 ) dann heißt das noch lange nicht, dass die zu […]

Die Gretchenfrage – Reisen und Entwicklungshilfe

Die Gretchenfrage ist hier nicht: “Heinrich, wie hältst du es mit der Religion”, und die Antwort wird hoffentlich auch nicht so schwammig sein. Die Frage ist wohl eher: “Warum fahrt’s es do hin und her, wo ma noch des Goid aa ois spendn kannt?” Diese Frage ist schon alt, weil sie (so ähnlich) sogar die Jünger Jesu gestellt haben, als eine Frau (war es Maria Magdalena?) ihm kiloweise Pflegeöl über die Füße gekippt hat, anstatt es zu verkaufen. 1. (frei nach Pater Sabino) Was willst du erzählen, wo ist dein Herz, wenn du von den Projekten sprichst, die dringende Unterstützug […]