a vida… Tapioca und der alltägliche Wahnsinn auf den Straßen

Gestern Abend sollte ein schöner Abend mit Tapioca-Essen werden. Leda, meine Gastmutter, geht gern zum Essen, aber nur wenn sie dazu eingeladen wird. Auch wenn für uns Deutsche die Preise recht erschwinglich erscheinen, für Brasilianer mit ihrem “salario minimo¹” sind sie das eben nicht. Also gehen wir zum Strand von Natal, dem Praia do Meio, in dessen Touristenzentrum eine Tapiocaria ist.  Wir warten zwar lange, bekommen dann aber doch einen recht guten Tapioca² (so was wie Reibedatschi, nur eben aus der Maniok-Wurzel und nicht aus Kartoffel). Wir wollen uns anschließend noch die Beine verteten, den warmen Wind des Meeres spüren […]

Casa Crescer – ein Gruß von den Penzberger Schulen

Die Schüler der Birkenstraße waren im vergangenen Schuljahr mal wieder richtig fleißig! Mein halber Koffer war mit selbst gebastelten Geschenken voll. Die gilt es im Casa Crescer (der Ergänzungsschule) abzugeben. Jeweils zwei Gruppen kommen gemeinsam in einen Raum, um von Deutschland, der Grundschule an der Birkenstraße und einer 5. Klasse der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule zu hören und Geschenke zu bekommen. Die Kinder sind sehr interessiert und würden am liebsten alles nehmen. Aber jeder bekommt nur einen Teil. Da fällt die Wahl schwer…

Sonne, Strand und die andere Realität

In Mae Luiza ist es schwül – endlich!! (Immerhin hatten wir im 2500 km südlichen Rio nachts auch mal 15 ° und es war recht regnerisch.) Mit Lucas, dem mittlerweile 11-jährigen Sohn von Leda, gehe ich gerne an den Strand „Miami Beach“. (Nein, ich habe mich nicht im Kontinent geirrt…) Es ist sein Lieblingsstrand, man muss von Mãe Liza aus nicht so weit gehen. Wie die Jugendlichen stürzt er sich nun auch in die Wellen und versucht den Mädels zu imponieren. Ich schwitze und schaue ihm und den anderen Wellenreitern zu. Das hat mir schon richtig gefehlt… Abends nehme ich […]

Mordgelüste aus sehr niedrigen Beweggründen

Dass die Häuser in Mae Luiza keine Fensterscheiben haben, weiß ich schon seit meinem ersten Besuch. Dass die Nächte laut sein können, habe ich auch schon vielfach erfahren. Aber die heutige Nacht war echt das i-Tüpfelchen!!! Um 3 Uhr morgens bin ich mal wieder aufgewacht; nicht weil es laut, sondern weil es ungewöhnlich still war. Nur die Brandung des Meeres war zu hören: Ein ewiges, und fast beruhigendes Rauschen. Mächtig und konstant. Gerade erfreute ich mich an der daneben bestehenden Stille, da wurde diese jäh und unwiederbringlich unterbrochen. Ein Hund bellte nicht, nein, er kläffte. 5 Minuten, 10 Minuten, eine […]

Auf nach Mãe Luiza

Meine Reisegenossen müssen erst mittags zum Flughafen. Eigentlich würde ich gern mit ihnen die Reise abschließen. Mein Kopf ist noch voll von den vielfältigen Eindrücken. Aber ich habe ja noch 2 Wochen für Mãe Luiza reserviert… Also muss ich schon um 7 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen. Eine Handvoll treuer Mädels verabschiedet sich am Gang der Schlafräume, eine andere Handvoll treuer Mädels erscheint tatsächlich zum Frühstück – obwohl jede noch 2 Stunden länger schlafen könnte!!! Ich bin richtig gerührt! Die Zeit, die gemeinsamen Erlebnisse haben eine gute Gemeinschaft geschaffen. Raus aus dem hässlichen São Paulo, rein (nach 3 Stunden […]

Eine lange Busreise, ein langer Kurs und was wir mit nach Hause bringen vom WJT

1. Tag Die Busfahrt nach São Paulo ist gewohnt ruppig und leider sehr lang. Allein durch São Paulo fahren wir noch länger als eine Stunde, bis wir am Haus der Cabrini-Mütter angekommen sind. Ein gefliester Gebäudekomplex erwartet uns, außerdem ein Mittagessen und ein schon fast ungeduldiger Kursleiter. Padre Jorge Boran möchte mit uns einen seiner bekannten Kurse abhalten, einen „Curso de Dinámica para Líderes“. Hier werden Leiter von Jugendgruppen zu Ausbildern angeleitet. Thema des Kurses: Mit Liebe Menschen begegnen und ihnen dienen. Jeder Mensch soll in diesem Kurs wachsen, er soll Verantwortung übernehmen und in wissenschaftlicher, menschlicher und religiöser Hinsicht […]

Rückblick und der Versuch eines Resümees

Der Morgen soll noch eine Reflexionsrunde bringen, dann ist Strand angesagt. Leider klappt die Technik nicht, so dass wir schon viel Zeit mit warten verbringen, bevor wir unsere Eindrücke der Reise weitergeben können. Die Bilder aus unserem Einführungswochenende werden wieder gezeigt. Diesmal können wir sie mit konkreten Erlebnissen und Begegnungen zusammen bringen. Planalto, die Favela, – in der Sonne wirkt sie so malerisch, wir haben sie bei Regen so hässlich erlebt. Gestellte Bilder, die eine heile Welt darstellen wollen, ist die Welt heil für diesen kurzen Moment? Gesichter von alten Menschen mit jung gebliebenen Herzen… Aparecida und die geballte Heiligkeit… […]

Der Tag danach und die Weiterreise

Nicht zu glauben – der Strand ist komplett sauber! Gestern rückten die Aufräumkommandos mit großen Traktoren und scheinbar Hundertschaften an; mit Erfolg. nur Reste werden per Hand weggeräumt. Leider dürfen wir das Ergebnis der Arbeit nicht auskosten, denn um 10.00 Uhr geht unsere Reise weiter.   Eigentlich wollten wir am Zuckerhut einen letzten Blick auf die Stadt werfen, aber das haben sich wohl mehrere so gedacht: Die Schlange an der Bahn ist so lang, dass uns die Lust vergeht. Wir halten an einer schönen Aussichtsstelle und sehen dort dem Sand hinterher, der golden glitzert. Perlmutt- und silberfarbene Muscheln zieren diesen […]

WJT Sa / So – Die kalte Nacht ohne Copacabana-Feeling

Manch einer geht nach der Vigil (= eines der „Stundengebete“; wird nachts gebetet) – es ist mittlerweile ziemlich kalt!!! Die Freunde aus Mãe Luiza haben nicht genug für eine kalte Nacht dabei. [Mãe Luiza liegt 5° südl. Br.; dort weiß man vom südlichen „Winter“ natürlich wenig; im 2500 km weiter südlich gelegenen Rio (22° südl. Br.) schon eher.] Sie müssen alle zurück in ihre Unterkunft; nichts war es mit der gemeinsamen besonderen Strandübernachtung. Auch aus unserer Gruppe gehen einige ins nahe Hotel und ins warme, saubere Bett. Die Ausharrenden suchen ihr Zimmer aber auch kurz auf, weil die Toilettensituation eine […]

WJT-Samstag: Zwischen Hotel, Strand und Menschenmassen

Eigentlich wäre heute bis 16.00 Uhr frei zum Bummeln, Baden oder wozu auch immer. Um 11.00 Uhr frage ich eher zufällig einen Polizisten, wann denn heute die Straße wieder gesperrt würde. „So ab zwei“, sagt er. Man komme dann schon überall noch durch. Aber das hieß es am Mittwoch auch! Und drei Stunden an der Absperrung, das wollen wir heute nicht erleben. Wir müssen ja unsere Schlafsachen an den Strand bringen, und ein großes Fleckchen für eine Nacht besetzen! Also wird es das Beste sein, sofort die Schlafsäcke, Isomatten und die Essensvorräte an den Strand zu bringen. Vor der Abschlussmesse […]