Rückblick und der Versuch eines Resümees

Der Morgen soll noch eine Reflexionsrunde bringen, dann ist Strand angesagt. Leider klappt die Technik nicht, so dass wir schon viel Zeit mit warten verbringen, bevor wir unsere Eindrücke der Reise weitergeben können. Die Bilder aus unserem Einführungswochenende werden wieder gezeigt. Diesmal können wir sie mit konkreten Erlebnissen und Begegnungen zusammen bringen. Planalto, die Favela, – in der Sonne wirkt sie so malerisch, wir haben sie bei Regen so hässlich erlebt. Gestellte Bilder, die eine heile Welt darstellen wollen, ist die Welt heil für diesen kurzen Moment? Gesichter von alten Menschen mit jung gebliebenen Herzen… Aparecida und die geballte Heiligkeit… […]

Der Tag danach und die Weiterreise

Nicht zu glauben – der Strand ist komplett sauber! Gestern rückten die Aufräumkommandos mit großen Traktoren und scheinbar Hundertschaften an; mit Erfolg. nur Reste werden per Hand weggeräumt. Leider dürfen wir das Ergebnis der Arbeit nicht auskosten, denn um 10.00 Uhr geht unsere Reise weiter.   Eigentlich wollten wir am Zuckerhut einen letzten Blick auf die Stadt werfen, aber das haben sich wohl mehrere so gedacht: Die Schlange an der Bahn ist so lang, dass uns die Lust vergeht. Wir halten an einer schönen Aussichtsstelle und sehen dort dem Sand hinterher, der golden glitzert. Perlmutt- und silberfarbene Muscheln zieren diesen […]

Beam me up – Ein Déjà-vu-Zwischenruf aus der Heimat

Manchmal ist es schon komisch, wie eine Erinnerung einen unvermittelt ein paar tausend Kilometer und ein paar hundert Tage beamen kann. Daheim (in Penzberg) hat es endlich wieder mal geregnet. (Endlich, weil es trotz des Überschwemmungs-Frühsommers mittlerweile staubtrocken ist.) Die Straßen dampfen, es ist schon dunkel. Ich muss nochmal schnell mit dem Auto weg. Im Inneren hängt noch die Hitze des Tages fest. Das T-Shirt klebt ein wenig fest, die Kühle draußen ist aber angenehm. Ich öffne alle Autofenster und fahr so auf der Ausfallstraße, da überwältigt mich ein Klang, ein Luftzug, ein Geruch: Ich sitze im alten VW-Bus des […]

WJT Sa / So – Die kalte Nacht ohne Copacabana-Feeling

Manch einer geht nach der Vigil (= eines der „Stundengebete“; wird nachts gebetet) – es ist mittlerweile ziemlich kalt!!! Die Freunde aus Mãe Luiza haben nicht genug für eine kalte Nacht dabei. [Mãe Luiza liegt 5° südl. Br.; dort weiß man vom südlichen „Winter“ natürlich wenig; im 2500 km weiter südlich gelegenen Rio (22° südl. Br.) schon eher.] Sie müssen alle zurück in ihre Unterkunft; nichts war es mit der gemeinsamen besonderen Strandübernachtung. Auch aus unserer Gruppe gehen einige ins nahe Hotel und ins warme, saubere Bett. Die Ausharrenden suchen ihr Zimmer aber auch kurz auf, weil die Toilettensituation eine […]

WJT-Samstag: Zwischen Hotel, Strand und Menschenmassen

Eigentlich wäre heute bis 16.00 Uhr frei zum Bummeln, Baden oder wozu auch immer. Um 11.00 Uhr frage ich eher zufällig einen Polizisten, wann denn heute die Straße wieder gesperrt würde. „So ab zwei“, sagt er. Man komme dann schon überall noch durch. Aber das hieß es am Mittwoch auch! Und drei Stunden an der Absperrung, das wollen wir heute nicht erleben. Wir müssen ja unsere Schlafsachen an den Strand bringen, und ein großes Fleckchen für eine Nacht besetzen! Also wird es das Beste sein, sofort die Schlafsäcke, Isomatten und die Essensvorräte an den Strand zu bringen. Vor der Abschlussmesse […]

Vom Jugendgefängnis in Rio

In Brasilien gibt es Jugendgefängnisse. Dorthin kommen nicht Jugendliche, die bei Rot über die Straße gegangen sind, sondern ziemlich üble Typen: Mörder, gewalttätige Drogendealer, Vergewaltiger und ähnliche Kaliber. Kein Wunder, dass es allen nicht ganz wohl in der Haut ist, als wir uns auf den Weg dorthin machen. Aber der Papst besucht diese Jugendlichen ja auch, da können wir doch nicht kneifen… Roberto, ein ehrenamtlicher Gefängnisseelsorger erwartet  uns und erzählt, wie er bei den Jugendlichen den Glauben an Gott aufrecht erhält. Er hat Fabiano mitgebracht, einen jungen Mann, der ein Kinderhaus leitet, in dem Straßenkinder leben. Fabiano selbst ist auf […]