Beam me up – Ein Déjà-vu-Zwischenruf aus der Heimat

Manchmal ist es schon komisch, wie eine Erinnerung einen unvermittelt ein paar tausend Kilometer und ein paar hundert Tage beamen kann.

Daheim (in Penzberg) hat es endlich wieder mal geregnet. (Endlich, weil es trotz des Überschwemmungs-Frühsommers mittlerweile staubtrocken ist.)

Nachtbild Küstenstraße Natal
Mãe Luiza und die Küstenstraße bei Nacht
© Ernst / FrKr ML

Die Straßen dampfen, es ist schon dunkel. Ich muss nochmal schnell mit dem Auto weg. Im Inneren hängt noch die Hitze des Tages fest. Das T-Shirt klebt ein wenig fest, die Kühle draußen ist aber angenehm. Ich öffne alle Autofenster und fahr so auf der Ausfallstraße, da überwältigt mich ein Klang, ein Luftzug, ein Geruch:

Ich sitze im alten VW-Bus des Centro Sócio, der auf der Einfallstraße in Natal vom Flughafen in Richtung Mãe Luiza unterwegs ist, fahre an den Heiligen Drei Königen und dem Kometen am Ortseingang vorbei und vermisse das Bus-Seitenfenster, das irgendwann rausgefallen ist. Die Rückbank des Autos bewegt sich mit jedem Mal Gas-Geben und Bremsen vor und zurück. Die Straße ist nass, nach einem kurzen Schauer, die Luft dampfig, die Häuserwände reflektieren die Geräusche der Autos. Es riecht nach Brasilien, die Luft umweht mich wie in Brasilien, mein Kupplungsfuß wippt im Samba-Takt.

Da bremst mich die Ampel an der Seeshaupter Straße in Penzberg aus und ich bin wieder zurück. Nur die Sehnsucht nach Brasilien bleibt noch eine Weile.

Ich glaube der Beamer ist längst erfunden …

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