Markt in Alecrim

Alecrim ist ein Ortsteil von Natal. Dort ist ein großer Wochenmarkt. (Ich glaube zweimal in der Woche) Das Treiben dort ist interessant und die Waren sind für Mitteleuropäer teilweise ziemlich unbekannt, ein deutscher Beamter des Gesundheitsamtes hätte aber sicher seine wahre Freude daran, denn er dürfte quasi jeden Stand schließen. Über den Ständen ist ein großes Zeltdach, so dass man wie in einem großen Tunnel unterwegs ist. Es gibt mehrere Reihen von Holztischen, auf denen die Waren aufgeschichtet sind. Die Tische schauen teilweise nicht mehr gut aus, weil darauf auch Knochen gehackt werden und Früchte mal ihren Saft lassen. Touristische […]

Brasilien und der Glaube

Wenn man sich in Deutschland in eine Frühmesse begibt, möchte man (so muss ich es leider sogar als Mensch, der sich gerne mitten in dieser Gemeinschaft bewegt) oft am liebsten gleich wieder rückwärts raus, weil man den Verdacht hat, sich in ein Requiem verirrt zu haben. 30 Menschen in einer Kirche für 200 Leute, gut verteilt, alle im Alter zwischen 70 und 95, dazu Musik von 1695, wo von den armen Sündern im Jammertal gewinselt wird. Die erste Regung: Das zücken des Geldbeutels bei der Gabenbereitung. Dabei hat man den Eindruck, dass man sich ernsthaft Sorgen macht, ob der Nachbar […]

Tanz durch den winterlichen Regen

Da wir uns gerade im brasilianischen Winter befinden, kann es schon mal sein, dass es regnet, denn Winter bedeutet im Nordosten Brasiliens, dass es von etwa Mai bis Juli etwas kühler und relativ feucht ist. Das kann im August vorbei sein, ist es im Moment aber nicht. Heute hatten wir eigentlich vor, den weltgrößten Cashew-Baum zu besuchen, von dem man erst vor kurzem bemerkt hat, dass er doch aus drei Bäumen besteht. (War also doch nichts mit dem Guennesbuch) Dann wollten wir Strände im Süden von Natal abklappern und ein paar Delphine sehen. Als wir uns wunderten, dass wir nach […]

Wie klingt Mãe Luiza?

Um eines gleich zu klären: Ganz anders als eine deutsche Kleinstadt. Ich denke, dass der wesentliche Unterschied im anderen Verhältnis zum Lärm liegt. Fangen wir mit der Nacht an: 2.00 Uhr: Die Zykade – oder irgend so ein Zirp-Viech – singt ihr Lied und will (wie viele Brasilianer 🙂 das andere Geschlecht beeindrucken. Mehrere Gestalten bewegen sich singend durch das Viertel. Dabei singen sie um einiges schöner als die heimischen Nacht-Prolls in der Bahnhofstraße. (Den Schlaf verhindern sie allerdings genauso nachhaltig.) Im Zehnminutentakt landen Mosquitos auf Kopf und Händen. Erst eine Baby-Mückenschutz-Lotion mit heimischen ätherischen Ölen aus der Apotheke setzt […]

Wie riecht Mãe Luiza?

Um an einem Ort wirklich anzukommen, reicht es nicht ihn zu sehen. Oft sind es die anderen Sinne, die uns einen Ort erst – und das ganz unvermutet – zur Heimat machen, oder uns zumindest erst ganz ankommen lassen. Oft erleben wir ja auch, dass ein Geruch uns ganz plötzlich in eine ganz bestimmte Situation versetzt, die wir vielleicht schon weit weg von uns glaubten. Als wir den Flughafen in Natal verließen, wusste ich, ja, ich bin wieder da. Wie riecht nun Natal und Mae Luiza? Zu allererst mal nach Meer. Der Atlantik und der dazugehörige Wind als ständiger Begleiter […]

Mit dem Bus in Natal unterwegs

Nachdem wir heute Nachmittag kein Programm hatten, sind wir zu fünft ins Centro Tourismo gefahren. Das ist ein ehemaliges Gefängnis, wo man heute touristische Dinge kaufen kann. Aparecida und Ion haben uns mit dem Auto dort abgesetzt, mit dem Hinweis, wo die richtige Bushaltestelle und die richtige Linie zurück nach Mãe Luiza verläuft. Nun muss man wissen, dass es an brasilianischen Haltestellen keinen Streckenplan, keine Abfahrtszeiten und auch sonst nur rudimentäre Hinweise gibt, was zu tun ist. Erst standen wir auf der falschen Seite der Straße. Nach einer freundlichen Nachfrage wurden wir dann auf eine ganz andere Haltestelle verwiesen. Dort […]

Bem vindo em Mãe Luiza!

So, dann pack mas. Wir sind gut in Mae Luiza angekommen. Es ist für unsere Verhältnisse relativ warm und es regnet von Zeit zu Zeit – immerhin geht ja die winterliche Regenzeit hier gerade dem Ende entgegen. Aber 20 Grad in der Nacht und 25 bis 30 am Tag sind für mitteleuropäische Verhältnisse schon in Ordnung. Das größere Kopfzerbrechen macht mir gerade die portugiesische Tastatur – ich finde nämlich die richtigen Tasten nicht immer. Besonders für die Umlaute – keine Chance … [Anm. d. Red.: Wurde nachträglich behoben. :-)] Ich bin im Centro Sócio, dort kann ich bloggen, wenn es […]