„Wir gehen weiter!“ – Wie ging es Mãe Luiza im Corona-Herbst?

Als Joselia, die Leiterin des Casa Crescer, auf die Situation der Menschen von Mae Luiza angesprochen wird, sagt sei als erstes: “Wir gehen weiter! – Es tut so gut zu wissen, dass wir in dieser schweren Zeit nicht alleine sind”. Damit meint sie die Hilfe vom anderen Ende des Ozeans, genau genommen aus Penzberg. Unser Denken und Beten und unsere Spenden geben den Menschen Hoffnung, dass es wieder besser wird.

Im Viertel hatten sich in den letzten Jahren kleine Lebensmittelläden angesiedelt, auch im Straßenverkauf wurden einfache Speisen angeboten, die man sogar auf einem Plastikstuhl vor dem Laden sofort genießen konnte. Auch kleine Bekleidungsläden hatten sich mittlerweile etabliert. Das Leben hatte sich dank der Bildungsarbeit und der damit einhergehenden Beschäftigungschancen verbessert. Der erste Teil der Kriese wurde verursacht durch die unsoziale Misswirtschaft der Bolsonaro-Regierung, die Katastrophe kam dann durch Corona.

Lebensmittelpakete im Centro
Lebensmisttelspenden lagerten im Centro und wurden unter Bedürftigen verteilt.

Die öffentlichen Schulen stellten ihren Betrieb ein, viele Geschäfte schlossen und die Tourismusbranche kam vollständig zum Erliegen. Wie immer wurden ungelernte oder schlecht ausgebildete Mitarbeiter als erste ausgestellt. Arbeitslosigkeit machte bei vielen Bewohnern von Mãe Luiza das Leben wieder zum Überlebenskampf. Hunger war für viele erneut ein täglicher Begleiter.

Padre Roberio und das Team vom Centro Sócio kauften Lebensmittelpakete und verteilten sie im Viertel. Auch die Diözese Natal lieferte auf Initiative des Centro Lebensmittel nach Mãe Luiza. Alle Einwohner, die kein Geld hatten, sich Essen zu kaufen, konnten bei den Mitarbeitern etwas abholen.

Carlos fur Lebensmittelpakete zu Bedürftigen, die nicht mehr selbst aus dem Haus konnten.

Carlos, der Fahrer des Espaco Solidario, liefete sogar die Lebensmittel an die älteren Bewohner des Viertels, die das Haus nicht mehr selbstständig verlassen konnten.

Frau beim abholen von Lebensmitteln
Wer nichts mehr hatte, bekam im Centro Lebensmittel.

Auch die Mitarbeiter des Centro mussten sich erst über die neue Situation und wie man eine Ansteckung vermeiden konnte, informieren. Dieses Wissen gaben sie engagiert an die Bewohner im Viertel weiter und forderten alle auf, zuhause zu bleiben, um andere – insbesondere die Alten – zu schützen.

Im Gesundheitsposten von Mãe Luiza sollte zwar ein Arzt von 8 – 20 Uhr anwesend sein, um den Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, die Station war jedoch nicht besetzt, weil die diensthabenden Ärzte Angst vor Ansteckung hatten.
Wer nicht weiter wusste, kam also zum Haus von Padre Roberio, der als Menschenfreund bekannt ist und offenbar in jeder Not einen Ausweg kennt.

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