Pater Sabino – Seine Gedanken über Partnerschaft

Buchcover (Hsrg. Ion de Andrade)

Einige Menschen, die Sabino beeindruckt und geprägt hat, haben versucht sein Konzept und seine Prinzipien festzuhalten, sei es in Diplomarbeiten, Doktorarbeiten oder filmischen Produktionen. Der Kinderarzt Ion de Andrade hat in dem Buch „Sabino Gentili – A poesia é de quem a lê“ wichtige Texte von Sabino gesammelt und veröffentlicht. Einer davon ist ein Editorial aus dem Jahr 1996, wo Sabino den Besuch einer Penzberger Gruppe zum Anlass nahm, sich über Partnerschaft Gedanken zu machen. So schrieb er:

Buchcover (Hsrg. Ion de Andrade)
In diesem Buch hat Ion de Andrade Texte von Sabino zusammengetragen.

„In den ersten beiden Augustwochen hatten wir Besuch in Mãe Luiza. Es waren Menschen, die weit weg wohnen und unsere Sprache nicht sprechen, sie sind unsere Freunde. Deutsche aus Penzberg, die unsere Werte teilen, die an unseren Kämpfen teilhaben und sich mit uns freuen. Wir nennen diese Menschen „Parceiros“, Partner. Sie wurden unsere Partner, weil sie mit uns das Leben, Erfahrungen und den Glauben teilen wollen.

Partnerschaft heißt Teil von etwas zu sein, Teil einer gemeinsamen Unternehmung. Die Familie zum Beispiel ist auch so eine gemeinsame Unternehmung. Wir könnten sagen, dass die Familie so eine Art der Solidargemeinschaft ist, die alle Mitglieder unterstützt. Die Familie muss partnerschaftlich sein, wenn sie den Namen verdienen soll.

Partnerschaft gelingt, wenn die Beteiligten eine gewisse Gleichheit spüren. Die Unterschiede müssen respektiert werden, und niemand hat das Recht, sich über den anderen zu stellen. Partnerschaft heißt nicht, bemuttern, so als ob einer der Beschützer des anderen wäre. Keiner ist so arm, dass er nicht etwas geben könnte und keiner ist so reich, dass er nicht auch etwas empfangen könnte.

Heute soll darüber gesprochen werden, dass eine Partnerschaft mit der Gemeinde wichtig ist, um die Dinge vernünftig regeln zu können. Aber nur, wenn diese Partnerschaft  transparent und ehrenhaft ist.

Hier unter uns haben wir schon etwas Erfahrung mit einer funktionierenden Partnerschaft. Die Schulen des Viertels – einige Lehrer – lernen, dass es Aktivität aus der gleichen Gesinnung heraus braucht, um passende Antworten auf die Erziehungsaufgaben der Gemeinde geben zu können. Verschiedene Hilfsaktionen – Bau von Häusern, Rattenbekämpfung, Kampanien – zeigen, dass wir schon Erfahrung gesammelt haben, wie Partner gemeinsame Projekte angehen.

Wäre es nicht gut, wenn alle in dieser Gesinnung vereint wären? Wenn alle in diesem Geist handeln würden?“

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