intercâmbio – Die größten Unterschiede zu Deutschland

Straße in Mãe Luiza

Barbara war von April bis Juni in Brasilien, um in den Einrichtungen mitzuhelfen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Heute berichtet sie, welche Unterschiede zwischen den Ländern und in Natal selbst für sie am auffälligsten waren.

So verschieden Brasilien und Deutschland auch sind, so verschieden die Lebensverhältnisse und so groß auch die Gegensätze zwischen arm und reich in Brasilien selbst sind, so schnell ist man dennoch diesen Menschen nah. Denn Brasilianer sind Herzensmenschen. Das ist gut so, denn dieses ethnisch wohl bunteste Volk der Erde trägt noch immer das riesige Konfliktpotential kolonialer Strukturen mit sich.

Was in Mãe Luiza auffällt:

Straße in Mãe Luiza
Ein recht gepflegter Straßenzug in Mãe Luiza
  • Einfache Häuser nur mit EG und ohne Fensterscheiben; wenn überhaupt, dann winzige Gärten; Heizung braucht es nicht, Klimaanlagen kann man sich nicht leisten. Warmwasser gibt’s nur im Durchlauferhitzer des Duschkopfes.
  • Die Böden sind gefliest, alles andere würde bei diesem Klima modern.
  • Sie haben vieles nicht (keine Spülmaschine, kein 2. Kinderzimmer, kein Dosenöffner, kein CD-Player, kein Staubsauger)
  • Aber ein großer Fernseher und Handy muss, wenn irgendwie möglich, schon sein; im Fernsehen laufen tagein tagaus Telenovelas
  • hat man Besuch, ist ein gutes Essen wichtig
  • Teilweise sehr schlechte Straßen mit Sand oder Pflastersteinen, nur die Hauptstraßen sind geteert
  • Viele Kirchen, Schulen und kleine Straßenläden an der Hauptstraße, zunehmend Läden in den Garagen oder Eingängen der Wohnhäuser
  • Wasser gibt es manchmal den ganzen Tag nicht. Da das Wasser nicht zum Trinken geeignet ist, braucht man einen Trinkwasserspender
  • Keine Gärten, keine Wiesen, keine Parks, keine Bäume
  • Gottesdienste sind durch die Musik viel lebhafter und gut besucht, teilweise müssen Stühle dazu gestellt werden; jedes Alter geht in die Kirche. Auch die zahlreichen evangelikal-freikirchlichen und pfingstkirchlichen Gemeinden haben großen Zulauf.
  • Deutlich weniger Gehalt (Bruna verdient ca. 2.50 € in der Stunde), aber Waren sind oft so teuer wie in Europa; Dienstleistungen sind viel billiger.
  • Die Zimmerdecke ist nur im Wohnzimmer und im Schlafzimmer verkleidet, ansonsten sind die Dachziegel sichtbar – was wieder Einbruchspotential birgt.
  • Man darf nicht alleine raus, vor allem nicht zum Strand, und nichts Teures mitnehmen
  • Es gibt nur wenige kleine Supermärkte, für einen richtigen Einkauf muss man nach Natal in die riesigen Einkaufszentren.
  • Das Klopapier darf nicht ins Klo (Das ist in ganz Brasilien so.)

 

Was in Natal auffällt:

Blick nach Natal
Blick nach Natal von der hintersten mãe-luizianischen Düne aus.
  • Hohe, futuristische Häuser, vor allem Wohnhäuser und Büros mit Fliesen außen, was wohl am portugiesischen Erbe liegen wird.
  • Viele Busse aber kein U-Bahn-, S-Bahn- oder Trambahnsystem. In den Bussen gibt es ein Drehkreuz und einen extra Kassierer.
  • Teilweise kleine, schlechte Straßen, wo Busse aber auch durchfahren
  • Nur wenige teure Häuser mit kleinem Vorgarten, in den Außenbezirken umzäunte und bewachte Bungalow-Viertel der Reichen

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