Auf Wallfahrt in Aparecida

Blick auf den Wallfahrtsort Aparecida
Die Basílica de Aparecida im gleichnamigen Wallfahrtsort (35 000 EW, Bundesstaat São Paulo) ist nach St. Peter in Rom die zweitgrößte Basilika der Welt. © Neospo (Wikipedia)

Brasiliens Nationalheiligtum ist heute unser Ziel. Die Brasilianer verehren „Nossa Senhora Aparecida“ (Maria Erscheinung) in besonderer Weise. Maria als Mittlerin zwischen Mensch und Gott. Hier in Aparecida aber auch wegen einer Legende.

Eine riesige Kathedrale ist hier erbaut und ist Wallfahrtsziel vieler gläubiger Menschen auch von außerhalb Brasiliens.

Um 8 Uhr wollen wir bei der Messe sein. Weil Ana-Claudia, unser Schatz, unsere Mamae, den Erzbischof von Aparecida kennt, hat sie Plätze in der ersten Reihe für uns reservieren lassen. Als wir um halb acht in die Kirche kommen gibt es fast kein Durchkommen. Für die Bischofsmesse sind unzählige Menschen gekommen. Ana-Claudia ist kurz verschwunden, dann kommt sie wieder und wir marschieren jenseits der Absperrung an all den Menschen vorbei, die schon lange hier warten. Tatsächlich sitzen wir in der ersten Reihe. Neben uns „gestandene Männer“, die 12 Tage mit ihren Pferden unterwegs waren, um hierher zu kommen. Kurz vor Beginn der Messe müssen wir unsere Plätze wieder räumen, aber nicht um wieder nach hinten zu gehen, sondern um ganz vorne zu sitzen, wo sonst nur die Ministranten und Mit-Zelebranten sitzen. Ana-Claudia strahlt wie eine Heilige!

Die Madonna von Aparecida
“Nossa Senhora Aparecida” – Die erschienene Maria © wikipedia

Die Messe ist berührend. Die Lieder mit ihrem Klang sehr melancholisch. Die Lesung handelt von Abraham, der die fremden Gäste beherbergt und in ihnen Gott begegnet. Das Evangelium handelt von Martha und Maria. In der Predigt erklärt der Erzbischof, dass Gott zu uns kommt, wenn ein Gast zu uns kommt. Wenn wir den Gast aufnehmen, nehmen wir Gott auf. – Ist das ein Mosaikstein auf unsere Frage, warum die Brasilianer uns überall so herzlich aufgenommen haben?

Nach der Messe haben wir noch die Ehre, in die heiligste Kapelle zu gehen, in der sonst nur ganz besondere Geistliche sein dürfen. Und der Erzbischof gibt uns die Ehre seiner Begrüßung.

Dann das Kontrastprogramm: Wahlfahrtstrubel und Verkauf von allen möglichen und unmöglichen „heiligen Souvenirs“. Der ganze Ort ist ein einziger Markt mit Buden und Geschäften. Hier kommt niemand an Kitsch vorbei…

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