Der Freitag ist ziemlich “heilig”. Um 9 Uhr sind wir bei der deutschen Katechese, die ein schweizer Jugendbischof mit dem vielsagenden Namen “Eleganti” leitet. Er ist sich nicht zu schade, selbst die Gitarre zur Hand zu nehmen und mit den Jugendlichen ein Lied zu singen.
Voll Esprit vermittelt er den Jugendlichen, wie sie Zutrauen zu ihrem Glauben haben können und, dass es nichts Negatives an sich hat, wenn man Missionar ist. Missionar sein heißt ja eigentlich “nur” von seinem Glauben freimütig und mutig zu erzählen, also durch sein Vor-Leben neugierig machen und überzeugen.
Heute ist auch der “große Tag” – endlich treffe ich auf die Jugendlichen aus Mae Luiza. Ich hatte schon immer Ausschau gehalten, wohl wissend, dass das eigentlich ein ziemlicher Schmarrn ist, in Brasilien unter 2 Millionen Menschen 12 Brasilianer zu suchen. Aber heute kommt die Gruppe zum Hotel. Wir verabreden uns für später zum Kreuzweg oder morgen zur Vigil.
Der Kreuzweg ist nicht zum Mitgehen, sondern wieder nur zum Beobachten auf der Leinwand. Inhaltlich kann ich nicht viel sagen, weil es nirgends Beschreibungen gibt, nur die liturgischen Texte, die oft gar nicht verwendet werden. Grundsätzlich wird aber das aktuelle Leben mit den Drogenproblemen und der ungerechten Verteilung des Reichtums ebenso thematisiert, wie die schmerzliche Geschichte der Kolonisation.