Das Leben feiern – Ostern im Seniorenheim

Auch in unserer Partnergemeinde wird das Osterfest als zentrales christliches Statement gegen Hoffnungslosigkeit und Tod gefeiert. Wenn diese Botschaft für uns schon so wichtig ist, wie groß muss sie dann erst in einem armen Viertel empfunden werden. In den diesjährigen Ostergrüßen erfuhren wir von den Ostervorbereitungen im Espaço Solidário, dem Seniorenheim des Centro Sócio.

Bild von 2 Bewohnerinnen
Für Nazaré ist das Glücklichste, Jesus in sich zu haben.
Für Rita ist es wichtig, in der Gegenwart zu leben.

In mehreren Zusammenkünften beschäftigten sich die meist betagten Bewohner mit der Frage: „Was bedeutet Tod und Auferstehung in unserem Leben?“

Die Präsenz des Todes zeigte sich immer wieder in ihrem Leben. Sie war besonders beim Verlust lieber Weggefährten zu spüren. Für viele sind die Eltern viel zu früh gegangen, für die anderen war es der Verlust von Partner, Kindern oder Enkeln, die sie ins bodenlose fallen ließen.

Als nicht weniger dramatische Wendepunkte erlebten viele den Verlust des Arbeitsplatzes oder der Gesundheit und damit einhergehend das Schwinden der Selbstständigkeit.
Traurigkeit, Verlegenheit, Einsamkeit, der Verlust sozialer Bindungen waren oft ein Thema aber auch Schuldgefühle, wenn beim Rückblick auf ein bewegtes Leben Brüche und Verluste wegen eigener Unzulänglichkeiten in den Fokus gerieten.
Gut, dass uns das Osterfest nicht in dieser Verlassenheit zurück lässt.
Das Resümee im Espaço Solidário:

  • Es ist gut zu wissen, dass Jesus sich ganz nahe zu seinen Geschwistern gestellt hat und das Leiden der Menschen auf sich genommen hat.
    Bild eines Bewohners des Espaço Solidário
    Jorge sagt über sich, dass er zufrieden ist mit dem Leben, das er führt.

    Wir wissen, dass schon viele Menschen das durchgemacht haben, was uns bedrückt. Wir sind nicht alleine.

    Unsere Erinnerungen sind wichtig. Nur in unserer Erfahrung des Leidens sehen wir, wie sehr wir lernen und wie sehr wir daran auch wachsen.
    Wir bemerken auch, wie es uns gelingt, das Leid in Freude zu verwandeln. Solange wir leben, begegnen wir Menschen, die uns aus dem Dreck ziehen, die uns helfen die Schwierigkeiten zu überwinden.

    Die Auferstehung Christi hat für uns einen besonderen Sinn, sie bestätigt, dass der Schmerz und das Leid überwunden werden können, dass Jesus im Leben und Leid-Erfahren uns nahe ist, weil Gott uns nie verlässt.
    Die Auferstehung ist für uns die Überwindung des Todes!
    Wir wollen an diesem Ostern das Leben feiern!

… und feiern können die Brasilianer, das haben wir selbst bei bitterer Armut und prekärer persönlichen Lage erlebt. Wer so lebt, hat Ostern glaube ich verstanden. Worauf warten wir? Lasst uns mitfeiern!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.