Auf gepackten Koffern – Rückreise mit Überraschungen

Eigentlich hätten wir es uns ja schon bei der Ankunft in Natal denken können, als wir mitten in der Nacht zwei Stunden am Zoll standen, weil die Bundespolizei wegen eines Streiks “Dienst nach Vorschrift” machte, jeden Koffer durchleuchtete und öffnen ließ. Dass aber einfach unser Flugzeug nicht flog, das hätten wir nicht gedacht. Das kam so:

Am Nachmittag vorher waren wir aus Recife nach Mãe Luiza zurückgekehrt. Der Zeitplan war eng. Wir mussten noch an den Computer im Centro Sócio, um all unsere Reisephotos runter zu laden, anschließend hatte Irmã Francisca noch ein leckeres Abschiedsessen für uns gekocht.

Gruppenbild Abflug
Das letzte Foto am Flughafen von Natal

Am nächsten Tag fuhren wir nach Alecrim (Marktviertel), um noch Obst für daheim einzukaufen. Mittags hatten wir den Padre und Irmã noch zum Essen eingeladen (Sie waren unsere großartigen “Gastfamilien” diese 3 1/2 Wochen), dann wurde gepackt, denn um ca. 21.00 Uhr sollte der Flieger Richtung Lissabon starten.
Um etwa 17.00 Uhr stellte ich fest, dass in meinem Gepäck noch drei Dosen Cachaça (für einen echten Caipirinha zu Hause) und zwei frische Kokosnüsse Platz hätten. Irmã ging mit mir schnell noch zum nächsten Geschäft, als in kurzem Abstand drei unserer Freunde auftauchten und wild auf uns einredeten.
Ich hatte was von “Flug” und “cancelado” gehört und dachte gerade, dass ich da sicher wieder einen Schmarrn verstanden hätte und nochmal nachfragen sollte, da wurde mir an den Gesichtern doch klar, dass das in etwa so stimmen muss und auch kein Scherz ist.

Der Ersatzflug war um etwa halb drei angesetzt, so dass wir um zwölf Richtung Flughafen starten mussten. Es dauerte etwa eine Stunde, bis ich begriff, dass das nicht Mitternacht hieß, sondern nächster Tag Mittag. Damit war klar, dass wir auch in Lissabon unseren Anschlussflug verpassen würden.

Hätten wir nicht unsere Freunde gehabt, die tapfer weiter forschten, wir würden noch immer in Natal sitzen, denn es war schwer herauszufinden, ob wir auf diesen neuen Flug dann auch tatsächlich gebucht waren und noch schwieriger, wie wir in Lissabon weiterkommen sollten. Es war ja auch Samstag Abend bzw. Sonntag; erwisch da mal ein Servicepersonal, wenn wegen des Streiks eh schon Chaos ausgebrochen ist. Dazu dann noch unsere Portugiesisch-Kenntnisse …

Brunnen in Lissabon
Mia drei in Lisboa

Die Verwunderung über unsere Noch-Anwesenheit griff auf die Gemeinde über, als wir in der Abendmesse auftauchten. Waren wir doch schon die Woche vorher von allen singend gesegnet worden, weil wir ja eigentlich schon weg gewesen wären.
So wurden wir eben ein zweites Mal gesegnet, zusammen mit Matschls, die von vorneherein den Rückflug erst zwei Tage später gebucht hatten. (Nur Kellers und ich sollten in diesem Flieger sitzen, Kloses waren schon längst zu Hause.)

Es war zwar schön, sich von allen erneut intensiv verabschieden zu können, aber wenn man auch nicht weiß, ob man den neuen Flugplänen trauen kann, ist das so eine Sache.

Letztlich flogen wir dann am nächsten Tag um 17.00 Uhr ab, was bedeutete, dass wir um halb drei Uhr Nachts in Lissabon ankamen und erst am Abend wieder weiter fliegen konnten.

Wir sahen uns schon schlafend über irgendwelche Flughafensessel hängen, da kam die Rettung der TAP: Durch die große Verspätung wurde das halbe Flugzeug zur kostenlosen Übernachtung ins nächste TAP Luxushotel gekarrt.

So konnten wir den Tag doch noch halbwegs ausgeschlafen nutzen, um Lissabon zu erkunden.
Wiederum spät in der Nacht, als vorletzter Flug, kamen wir dann doch noch in München an.
Die Früchte hatten etwas gelitten und es war A***kalt, aber sonst war es natürlich auch wieder schön zu Hause zu sein.

Panorama über Lissabon
Lisboa (Lissabon)

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