An Mariä Himmelfahrt, dem 16. August, hat Padre Robério immer “Geburtstag” – heuer wurde er 26. Den „Tag der Geburt” nennt er seine Priesterweihe, die er mit der Gemeinde feiert. “Seine” Gemeinde…, das ist bisher schwer zu definieren, wer das ist. Er ist ja in zwei Gemeinden Priester und hat viele andere Aufgaben. Bei einem gemeinsamen Essen hat er mir anvertraut, dass er gerne nur für Mãe Luiza und nicht zusätzlich für die andere Pfarrei zuständig sein wollte. Dies habe er bei Bischof Jaime erbeten. Er möchte nicht den Weg der Karriereleiter nach oben, sondern nach unten einschlagen. Der erste Schritt steht ja schon länger: Den Ruf zum Bischof hatte er vor kurzer Zeit abgelehnt. Jetzt noch weiter runter? Schwer vorstellbar.

© Gerd / FrKr ML
Am “Geburtstagsfest” in der Kirche in Petropolis – seine Hauptstelle – kündigt Padre Robério dies nun auch öffentlich an. Und er hat schon Nägel mit Köpfen gemacht: Padre Ignácio wird in Petropolis der neue Pfarrer sein und Padre Robério ist dann nur noch für Mãe Luiza zuständig. Sein Wunsch, mehr Zeit für die Menschen zu haben, so wie Sabino für sie da sein zu können, wird wohl in Erfüllung gehen.
Da passt die Rede des Seminaristen gut, der Padre Robério als Propheten bezeichnet hat. Kann er in Sabinos Fußstapfen treten? “Je mehr ich verliere, desto mehr gewinne ich”, sagt Robério in seiner Ansprache zu seiner geplanten Veränderung.