Der Tag danach und die Weiterreise

Nicht zu glauben – der Strand ist komplett sauber! Gestern rückten die Aufräumkommandos mit großen Traktoren und scheinbar Hundertschaften an; mit Erfolg. nur Reste werden per Hand weggeräumt. Leider dürfen wir das Ergebnis der Arbeit nicht auskosten, denn um 10.00 Uhr geht unsere Reise weiter.   Eigentlich wollten wir am Zuckerhut einen letzten Blick auf die Stadt werfen, aber das haben sich wohl mehrere so gedacht: Die Schlange an der Bahn ist so lang, dass uns die Lust vergeht. Wir halten an einer schönen Aussichtsstelle und sehen dort dem Sand hinterher, der golden glitzert. Perlmutt- und silberfarbene Muscheln zieren diesen […]

WJT Sa / So – Die kalte Nacht ohne Copacabana-Feeling

Manch einer geht nach der Vigil (= eines der „Stundengebete“; wird nachts gebetet) – es ist mittlerweile ziemlich kalt!!! Die Freunde aus Mãe Luiza haben nicht genug für eine kalte Nacht dabei. [Mãe Luiza liegt 5° südl. Br.; dort weiß man vom südlichen „Winter“ natürlich wenig; im 2500 km weiter südlich gelegenen Rio (22° südl. Br.) schon eher.] Sie müssen alle zurück in ihre Unterkunft; nichts war es mit der gemeinsamen besonderen Strandübernachtung. Auch aus unserer Gruppe gehen einige ins nahe Hotel und ins warme, saubere Bett. Die Ausharrenden suchen ihr Zimmer aber auch kurz auf, weil die Toilettensituation eine […]

WJT-Samstag: Zwischen Hotel, Strand und Menschenmassen

Eigentlich wäre heute bis 16.00 Uhr frei zum Bummeln, Baden oder wozu auch immer. Um 11.00 Uhr frage ich eher zufällig einen Polizisten, wann denn heute die Straße wieder gesperrt würde. „So ab zwei“, sagt er. Man komme dann schon überall noch durch. Aber das hieß es am Mittwoch auch! Und drei Stunden an der Absperrung, das wollen wir heute nicht erleben. Wir müssen ja unsere Schlafsachen an den Strand bringen, und ein großes Fleckchen für eine Nacht besetzen! Also wird es das Beste sein, sofort die Schlafsäcke, Isomatten und die Essensvorräte an den Strand zu bringen. Vor der Abschlussmesse […]

Vom Jugendgefängnis in Rio

In Brasilien gibt es Jugendgefängnisse. Dorthin kommen nicht Jugendliche, die bei Rot über die Straße gegangen sind, sondern ziemlich üble Typen: Mörder, gewalttätige Drogendealer, Vergewaltiger und ähnliche Kaliber. Kein Wunder, dass es allen nicht ganz wohl in der Haut ist, als wir uns auf den Weg dorthin machen. Aber der Papst besucht diese Jugendlichen ja auch, da können wir doch nicht kneifen… Roberto, ein ehrenamtlicher Gefängnisseelsorger erwartet  uns und erzählt, wie er bei den Jugendlichen den Glauben an Gott aufrecht erhält. Er hat Fabiano mitgebracht, einen jungen Mann, der ein Kinderhaus leitet, in dem Straßenkinder leben. Fabiano selbst ist auf […]

“Elegante” Katechese, Kreuzweg und ein Wiedersehen

Der Freitag ist ziemlich “heilig”. Um 9 Uhr sind wir bei der deutschen Katechese, die ein schweizer Jugendbischof mit dem vielsagenden Namen “Eleganti” leitet. Er ist sich nicht zu schade, selbst die Gitarre zur Hand zu nehmen und mit den Jugendlichen ein Lied zu singen. Voll Esprit vermittelt er den Jugendlichen, wie sie Zutrauen zu ihrem Glauben haben können und, dass es nichts Negatives an sich hat, wenn man Missionar ist. Missionar sein heißt ja eigentlich “nur” von seinem Glauben freimütig und mutig zu erzählen, also durch sein Vor-Leben neugierig machen und überzeugen. Heute ist auch der “große Tag” – […]

Die unverhoffte Begegnung

Vom Jugendgefängnis kommen wir ziemlich spät zurück, weil schon ziemlich viel Verkehr die Straßen verstopft. Unser Ziel ist es, gleich zum Strand zu gehen, wo die Riesenleinwände die Eröffnungsfeier zeigen werden. Dafür müssten wir über die Strandpromenade. MÜSSTEN… Da kommt uns der brasilianische Amtsschimmel und das Machotum in die Quere – in Form einer Straßensperre, die nur für einzelne „Sonderfälle” geöffnet werden kann – drei Stunden vor Beginn der Eröffnungsfeier!!! Aber irgendwie ist es dann doch nicht schlecht, weil wir so ganz vorn an der Absperrung warten müssen und der Papst direkt an uns vorbeifahren muss. … und er bleibt […]

In der Favela “Complexo do alemão”

In der Katechese der Deutschen mit abschließendem Gottesdienst geht es um die Liebe Gottes zu den Menschen. Wir sind gerufen, unser Herz zu öffnen, auch wenn wir dadurch verletzbar werden. Anders können wir nicht unserer Berufung nachkommen, nicht das aus uns machen, wozu wir fähig und bestimmt sind. Dies können wir gleich beim Besuch der Favela Complexo do Alemão unter Beweis stellen. Diese Favela war die gefährlichste in Rio. Es ist die Zusammenfassung mehrerer Favelas, in die die Feuerwehr sich nicht wagte, wenn Feuer ausbrach. Hier wurde die “Rote Brigade” gegründet, eine berüchtigte Drogenvereinigung. Vor 7 Jahre hat ein berühmter […]

Eröffnungsmesse an der Copacabana

Vor der abendlichen Eröffnungsmesse drehen wir eine Runde in der Stadt. Unser erstes Ziel ist Santa Teresa, das Künstlerviertel. Hier treffen wir wieder auf viele Pilgergruppen aus vielen Nationen. Mit allen kommen wir gleich ins Gespräch, ein guter Geist liegt in der Luft. Santa Teresa ist ziemlich ruhig, nach der berühmten Treppe mit den Mosaiksteinen geht niemand mehr weiter, es ist besser manche Straßen nicht zu betreten. In und vor der modernen Kathedrale Rio‘s steppt dagegen der Bär! Hier scheinen sich alle Pilger versammelt zu haben. Gesunde und Kranke, sogar ein “Schlangenmensch” – so einen Menschen habe ich noch NIE […]

Rio vor dem Beginn des WJT

Nachdem der WJT erst morgen beginnt, wollen wir heute noch zum Corcovado auf dem die Christus-Statue steht. Im Bus dorthin treffen wir schon eine deutsche Pilgergruppe. Mit „Ah“ und „Oh“ werden sie begrüßt. Im Gewimmel des Anstehens verlieren wir sie zwar, wir sind aber nicht die einzigen Pilger, die auf dem Weg sind. Jede Nation hat eine andere, aber immer lautstarke Art, auf sich aufmerksam zu machen. Da sind die Deutschen richtig brav… Am Corcovado ist die Aussicht mäßig, weil ziemlich oft Nebel aufzieht. Mal ist Christus mystisch im Nebel, mal die Aussicht… Der Heimweg ist mühsam, weil alle Straßen […]

Auf Wallfahrt in Aparecida

Brasiliens Nationalheiligtum ist heute unser Ziel. Die Brasilianer verehren „Nossa Senhora Aparecida“ (Maria Erscheinung) in besonderer Weise. Maria als Mittlerin zwischen Mensch und Gott. Hier in Aparecida aber auch wegen einer Legende. Eine riesige Kathedrale ist hier erbaut und ist Wallfahrtsziel vieler gläubiger Menschen auch von außerhalb Brasiliens. Um 8 Uhr wollen wir bei der Messe sein. Weil Ana-Claudia, unser Schatz, unsere Mamae, den Erzbischof von Aparecida kennt, hat sie Plätze in der ersten Reihe für uns reservieren lassen. Als wir um halb acht in die Kirche kommen gibt es fast kein Durchkommen. Für die Bischofsmesse sind unzählige Menschen gekommen. […]